Deine Lakaien »1987«
Interview mit Alexander Veljanov im Zillo

​“Reincarnation“ – eine Wiedergeburt!

Um die Frühphase von Deine Lakaien ranken sich einige Legenden. Immer wieder ist von einer 500er-Auflage des Debütalbums die Rede, welche Alexander Veljanov und Ernst Horn den Plattenhändlern angedienert haben. Und hin und wieder tauchen Stücke auf, die die Wenigsten bisher einordnen konnten. Sie alle stammen von der »Silbernen Kassette«, dem zweiten Studio-Output der Lakaien. Dieser Tage wird das Material endlich zugänglich gemacht und unter dem Namen »1987« wiederveröffentlicht. Aus diesem Anlass haben wir Alexander gebeten, ein bisschen in alten Erinnerungen zu kramen.

Zillo: „Viele Fans haben sich immer gefragt, warum zwischen dem 1986er Debüt von Deine Lakaien und der LP ‘Dark Star’ so viele Jahre vergangen sind. Jetzt taucht auf einmal ein Tape von 1987 auf. Was hat es damit auf sich?“

Alexander: „Das ist eigentlich recht unspektakulär. Nachdem wir unser erstes Album fertig und in Eigenregie herausgebracht hatten, wollte ja noch immer niemand aus dem Musikgeschäft etwas von uns wissen. Und wir wussten zu dem Zeitpunkt auch noch gar nicht, ob wir eine richtige Band werden oder ob wir nicht doch nur ein Projekt bleiben. Wir kannten uns damals ja kaum. Ernst hatte gerade seine klassische Karriere aufgegeben, und ich kam frisch von der Schule. Ich war noch sehr jung und einfach auf der Suche nach dem aufregenden Underground, zu dem ich einen künstlerischen Beitrag leisten wollte. Das ‘Silbertape’ ist ein Produkt aus genau dieser Phase. Ich glaube, diese Aufgeschlossenheit hört man auf ‘1987’ - sehr deutlich heraus.“

Zillo: „Zugegeben, einiges darauf klingt wirklich skurril. Aber zum Beispiel die Stimmungsschwankungen im Opener ‘Queue Up For Redemption’ verweisen stark auf eure spätere humoristische Seite.“

Alexander: „Humor war bei Deine Lakaien eigentlich schon immer ein Thema. Vor allem schwarzer Humor. Und auf dem ‘Silbertape’ sind in der Tat eine ganze Menge sarkastischer Anspielungen zu finden.“

Zillo: „Das Stück klingt wie eine absurde Jahrmarktsszene, die im folgenden ‘Battle Of The Ghost’ fortgeführt wird.“

Alexander: „Bei diesen Songs kommt der theatralische Aspekt sehr stark zum Tragen, der später vor allem in unseren Bühnenshows ein wichtiges Element geworden ist. Ja, ich glaube, sie könnten sich auch zur Untermalung eines Theaterstücks eignen.“

Zillo: „Ebenso lassen ‘Flowers Of Love’ und ‘Mama, There’s a Ghost’ sehr gut erahnen, wohin sich Deine Lakaien später entwickeln sollten.“

Alexander: „Das ist für mich ehrlich gesagt schwer zu beurteilen, denn ich weiß gar nicht genau, was ich zu den Stücken sagen soll. Ich erinnere mich nur, dass die Arbeit damals sehr schwierig war. So wie es in den ersten Jahren für die Lakaien insgesamt sehr schwierig war, den Glauben an die Sache nicht zu verlieren. Wir haben damals ja null Response bekommen. All das spiegelt sich in der Musik wider. Wer die CD hört, wird also sofort feststellen, dass es sich um sehr altes Material handelt.“

Zillo​ im Mai, 2003

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