Distain! »Liquid«
Interview mit Sebastian von Wyschetzki (1996)

DISTAIN - Liquid

Interview zum Distain!-Album [li:quid]

Euer Debutalbum Cement Garden orientierte sich ja musikalisch noch stark an den achtziger Jahren. Auf dem neuen Album LIQUID hingegen sind nun auch andere, aktuelle Einflüsse hörbar, z.B. in „Rosa Blania“ oder „Infinity“. Woher bezieht Ihr Eure musikalischen Ideen?

Unsere Einflüsse sind ganz verschieden. Ich glaube das Wichtigste ist, daß man immer wieder neue Dinge ausprobiert und nicht an einem Punkt stehenbleibt. Insofern kann man sagen, daß wir unseren eigenen Stil haben, uns aber trotzdem die Freiheit nehmen, ihn mit neuen Elementen zu kombinieren. Wenn man es genau nimmt, lassen wir uns von allen Sachen inspirieren, die uns gefallen.

Ist es heute noch zeitgemäß, Songs mit Melodien und Refrain zu komponieren?

Absolut! Gerade weil viele der neuen Musikrichtungen wie Ambient, TripHop, Jungle weitestgehend auf Gesang und eine Songstruktur verzichten, wecken sie bei einem großen Teil der Clubgänger die Lust auf Alternativen. Diese Entwicklung ist ja momentan auch bei anderen Stilrichtungen, z.B. HipHop, zu beobachten.

Sebastian von Wyschetzki, Distain!

Einige Kritiker werfen der Synthie-Pop Szene vor, seit Depeche Mode nichts Neues mehr hervorgebracht zu haben. Ist die Synthie-Pop Musik 1996 tatsächlich antiquiert?

Ich denke nicht, ganz im Gegenteil: Da das Bedürfnis nach eingängigen, melancholischen Melodien immer größer wird, könnte die Synthie-Pop Szene in nächster Zeit ein richtiges Comeback erleben. Voraussetzung dazu ist natürlich, daß diese Musik auch neue Einflüsse zuläßt und nicht bei den Wurzeln von Depeche Mode und Yazoo stehenbleibt. Wenn man bedenkt, daß die Stilrichtungen sich immer mehr vermischen und die Übergänge fließend werden, sollte man auch dem Synthie-Pop erlauben, sich progressiv weiterzuentwickeln und den überholten Begriff aufzulösen bzw. zu erweitern. Schließlich stehen wir kurz vor dem nächsten Jahrtausend! (lacht)

Haltet Ihr Euch eigentlich für eine „Boy-Band“?

Wenn man den Begriff so weit ausdehnt, daß auch die Beatles eine Boy-Band waren, könnte man die Frage bejahen, schließlich sind wir eine echte Band und kein Retortenprodukt.

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