Das Independent Label 1988–2007

Days gone by

Anfänge des Independent Labels

1988: Carl Erling und Cornel Hillmann gründen das Indepentent Label Gymnastic Records (Vertrieb EFA Medien). Das Label sieht sich in der Tradition der damals neu aufgekommenen Industrial-Elektronik, aber auch des Wave-Rock. Den Beginn machen Dokumentationen von Trends der amerikanischen „Gothic“-Szene. Man will bewusst mit dem Aufgreifen von Randthemen provozieren und Raritäten aufspüren.

1989: Aufspaltung des Labels in das amerikanische Gymnastic Records (Los Angeles, Leitung Cornel Hillmann) und das deutsche Gymnastic Records (München, Leitung Carl Erling).

Carl Erling gründet in der Folge eigene Sublabels (Gymnastic classX, Daydream), um ein verändertes musikalisches Konzept und Programm als A&R in Eigenregie präsentieren zu können. Dieses neue Musik-Programm bestimmt zunehmend auch das internationale Erscheinungsbild des Labels maßgeblich mit, was unter anderem auf das glückhafte Signing von Deine Lakaien zurückzuführen ist.

Erste öffentliche Präsentation auf den legendären „Berlin Independence Days“ Festivals und Ausstellungen.

1991-1996: Die neue musikalische Richtung des mittlerweile nur noch allein existenten deutschen Labels wird neben Deine Lakaien nunmehr geprägt von illustren Namen wie Qntal, The Eternal Afflict, Silence, Distain! u.v.m. Wiederholte Charts-Erfolge fördern das Renommee des Labels auch international.

Chrom Records GmbH

chrom records 1999

1996: Das Jahr der großen Umwandlungen: Gründung des neuen Labels, der Chrom Records GmbH, durch Carl Erling, mit der gleichnamigen Marke „Chrom Records“. Das alte Gymnastic Records Label wird aufgelöst und dessen amerikanisches Repertoire nach und nach eingestellt. Die neueren Produktionen, Bands und das gesamte damalige Team des deutschen Gymnastic Labelzweigs mit seinen Sublabels werden von Chrom Records übernommen.

1997: Erste große Label-Fan-Convention auf der „Manastir-Baroue“-Party in München.

Umzug in das Münchener Glockenbachviertel beim Viktualienmarkt.

Das Buchhaltungs- und Lizenzabrechnungssystem bricht nach einem Computerdefekt zusammen - beinahe das Aus für das Label. Es erfolgt der über ein Jahr lange Neuaufbau einer eigenen, zum Teil selbst entwickelten Label-Software und dem Aufbau eines eigenen Online-Shops. Chrom Records wird damit zu einem der frühen Internet-Labels mit Internet-Promotion und eigenem Internet-Vertrieb.

Ein Kuriosum, aber viel Arbeit für uns: Die Jugendzeitschrift BRAVO listet uns als eins von wenigen empfohlenen Labels, welche den Musikernachwuchs fördern - und dies während der Blütezeit der „Ich werde ein Star“-TV-Shows. Wir werden mit Demo-Tapes von sehr jungen BRAVO-Lesern überschwemmt.

Erste Dekade

1998: Ein Grund zu feiern! 10 Jahre!

1999: Die Kooperation mit COLUMBIA/Sony Music und Veröffentlichung eines neuen Deine Lakaien-Albums ist nur eines der wenigen Highlights dieses Jahres. Dies wird das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr in der Geschichte der Labels und mit dem erstmaligen Einstieg in die Top-10 der deutschen Charts gekrönt (Platz 4). Deine Lakaien sind mit einer großen ausverkauften Tournee als „dunkel funkelnder Juwel“ ein melancholisch-avantgardistischer Soundtrack für dem Sprung in’s nächste Jahrtausend.

Jahrtausendwende: Alles ändert sich? Aus quasi aktuellem Anlass erfinden sich gleich drei wichtige Bands des Labels, Deine Lakaien, Qntal und Distain! mit größeren Umbesetzungen neu.

2000: Entgegen der Prognosen bleiben die Uhren nicht stehen, Computer und Keyboards funktionieren weiter normal, der Technik-Weltuntergang fällt offiziell aus.

2001: Umzug nach Berlin. Chrom Records ist auf der MIDEM in Cannes jetzt mit dabei.

Umbrüche

2002: Es erfolgt der Vertriebswechsel zu INDIGO Musik. Unser bisheriger Vertrieb EFA muss schließen - einer der ersten großen Firmenkonkurse aufgrund der damals rasanten Veränderungen am Musikmarkt. Die Umstellung aller Veröffentlichungen auf einen neuen Vertrieb, inkl. neuer CDs und Cover und der notwendige Sortimentswechsel im Einzelhandel wird ein enormer Kraftakt für das Label, besonders für die Newcomer-Bands wird das zum Problem.

Der Umbruch am Musikmarkt bringt weitere große Veränderungen. Vier große Entwicklungen auf dem Weg ins digitale Zeitalter bilden neben dem Vertriebswechsel den „perfect storm“:

  • Der Darkwave-Trend ist erfolgreich wie nie. Das ist einerseits ein tolles erreichtes Ergebnis. Neu-Signings werden jedoch erschwert, denn auch kleinere Bands haben nun zum Teil utopische Vorschuss- und Verkaufs- und Vermarktungserwartungen. Auch Werbung in den immer zahlreicheren Medien wird deutlich kostenintensiver.
  • Raubkopien sind der neue Trend, teilweise tauchen Songs im Internet noch vor deren Veröffentlichung auf - mit drastischen Konsequenzen für die Verkaufszahlen. Kopierschutzmaßnahmen können das Phänomen nicht aufhalten. Das Unrechtsbewusstsein ist gering: Künstler werden sogar gebeten, raubkopierte Tonträger zu signieren.
  • Der CD-Einzelhandel bricht weg. Der neue Boom heißt „DVD“ (Spielfilme), viele Verkaufsflächen des Handels werden nun dafür leergeräumt.
  • Die Akzeptanz von Label-Webshops und dem Onlinevertrieb legaler Downloads steckt jedoch noch in den Anfängen und kann die schwindende Verkaufsfläche im Handel (noch!) nicht auffangen. Bereits erfolgreiche Online-Vermarkter und - sogar reine Content-Vermittler - wissen um deren Marktmacht: Margen für Verkäufe per Download sind gering.

Chrom Records strukturiert sich neu: Die Pflege und der Ausbau des vorhandenen Repertoires und Label-Kooperationen wird - neben der Erweiterung des Chrom-Webshops - während dieser Jahre des Übergangs zum Schwerpunkt der Labeltätigkeit. Neu-Signings werden zurückgestellt.

2005: Das neue Designstudio, an der Labelgründer Carl Erling seit 2000 beteiligt ist, nimmt mehr und mehr verfügbare Zeit und Ressourcen in Anspruch. Das Label stellt seine Neuproduktionen ein. Veröffentlicht werden nun vor allem Raritäten und Besonderheiten aus der langen Labelgeschichte als kleine Abschiedsgeschenke für die treuen Fans.

2007: Der Deine Lakaien-Back-Katalog von Chrom Records geht - in Absprache und Zusammenarbeit mit der Band - an Soulfood über. Die anderen Bands des Labels erhalten ihre Vertriebsrechte an ihren Werken zurück, um diese selbst weiter vermarkten und vertreiben zu können.

Chrom Records wird Künstlerlabel

2007: Die GmbH ist aufgelöst. Die Marke „Chrom Records“ wird seit 1.1.2008 vom Künstler Ernst Horn (Deine Lakaien, Helium Vola) als „Künstlerlabel“ in Eigenregie weitergeführt. Ernst Horn verfolgt darauf ausschließlich eigene Projekte, darunter Deine Lakaien und Helium Vola.

(Der Link zum „neuen“ Chrom Records: www.chrom-records.com.)

Wir danken allen treuen Freunden und Musikliebhabern für die schönen (beinahe) 20 Jahre!

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