Release Information 1997
Silence: Ma Non Troppo
Studio-Album
Wer glaubt, Stille und Musik passen nicht zusammen, hat noch nichts von Silence gehört. SILENCE, das sind die beiden Slowenen Boris Benko und Primoz Hladnik. Mit ihrer Band gehören sie zu einem kleinen Kreis von Musikern, der sich in den letzten Jahren im Underground der slowenischen Hauptstadt Ljubljana gebildet hat. Ihr Weg dahin war jedoch nicht einfach. 1994 beschlossen Comiczeichner Benko und Pianist Primoz, das kulturelle Leben Ljubljanas durch ein Pop-Projekt zu bereichern, das sich ganz und gar der elektronischen Klangerzeugung verschrieben hatte.
Slowenien ist ein kleines traditionsbewußtes Land und die beiden eigenwilligen Musiker mußten bald erkennen, dass die heimische Musikwelt nicht auf sie gewartet hatte. Im Gegenteil: Schon bei ihren ersten Auftritten stieß die Band auf massiven Widerstand beim slowenischen Publikum, das sich an dem rein elektronischen Arrangement ihrer Songs störte. Um das Publikum zu besänftigen, stellte die Band bei Konzerten kurzerhand einen E-Gitarristen auf die Bühne, der ohne eingestecktes Kabel das Spielen vortäuschte. Doch den elektronischen Pionierdrang des Duos konnten solche Späße natürlich nicht befriedigen.
Ohne die nötigen Produktionsmittel waren Plattenaufnahmen allerdings noch weit entfernt, und so konzentrierten sich die zwei Musiker auf das Komponieren. Als SILENCE plötzlich eingeladen wurden, einen Beitrag auf einer slowenischen Compilation zu leisten, die nur aus Coverversionen von Elvis Presley-Songs bestehen sollte, ahnten sie nicht, daß sie ausgerechnet damit internationale Beachtung finden würden. Ihre eigenwillig-schräge Interpretation von „The girl of my best friend“ lenkte die Aufmerksamkeit auf die Arbeit der kreativen Querköpfe und führte schließlich zur Zusammenarbeit mit Chrom Records.
Das Debut Album „Ma Non Troppo“, produziert von Peter Penko (April Nine, Coptic Rain, Laibach), ist die ersteFrucht dieser Zusammenarbeit. In coolem Club-Tempo stellt das Duo darauf eine Auswahl eines frühen Materials in Kombination mit brandneuen Songs vor. Und die Slowenen spielen mit dem Zeitgeist: Frech bedienen sie sich der Stilelemente der 90er Jahre, setzen psychedelische Analogsounds neben eigenwillige Zitate aus dem Dancefloor und meistern so mühelos die Gratwanderung zwischen Pop und elektronischem Experiment. Trotz Eingängigkeit der Songs klingt ihre Musik viel zu schräg, um dabei wirklich gefällig zu sein. SILENCE schaffen ein Crossover moderner Club-Culture. Eine Mischung, die süchtig macht!
SILENCE glänzen jedoch nicht nur durch Ideenreichtum und musikalisches Können, die Band besitzt auch einen eigenen Humor, der sarkastisch wirken mag, aber sich wohltuend von der glatten Coolness der Szene abhebt. Und das allein macht sie schon sympathisch.
- Samuel's Gabriel
- La Troia
- The Rain
- Neglected
- In your name
- The Girl of my best Friend
- I love you
- The Player
- Kraljestvo Macjih Oci
- Quasi Vestna
- I'm a memory